Ist die Theorieprüfung für den Führerschein schwieriger oder sind die Fahrschüler dümmer und fauler geworden?
Seit Jahren nimmt die Zahl der Prüfungsfragen für Klasse B stetig zu. Im November 2011 gab es 918 Prüfungsfragen für Klasse B im amtlichen Fragenkatalog, aktuell sind es 1189. Das ist eine Zunahme von über 29 %. Seit 2012 gibt es sogenannte Mutterfragen.
Diese Mutterfragen sind Bild- oder Filmfragen, die eine Verkehrssituation zeigen. Geprüft werden unveröffentlichte Variationen dieser Mutterfragen, die dieselbe Verkehrssituation mit anderer Bebauung, anderer Witterung und anderen Verkehrsteilnehmern zeigen können. Damit Fahrschüler in der Theorieprüfung nicht von vermeintlich "neuen" Prüfungsfragen überrascht werden, sollten sie in der Prüfungsvorbereitung mindestens 2 Variationen zu jeder Mutterfrage bearbeiten. Bei aktuell 218 Mutterfragen für Klasse B sind das mindestens 436 Variationen. Addiert man diese 436 Variationen zu den 1189 Prüfungsfragen, so ergibt dies mindestens 1625 Fragen, die jeder Fahrschüler in der Vorbereitung auf die Theorieprüfung bearbeiten sollte. Dies ist eine Steigerung von mindestens 76 % gegenüber 2010.
Diese Zahlen zeigen eindeutig, dass die Vorbereitung auf die Therieprüfung heute wesentlich aufwändiger ist als vor 10-15 Jahren. Die Durchfallquoten der Theorieprüfung lagen zwischen 2006 und 2012 immer bei ungefähr 30 %. Die Anzahl der Prüfungsfragen hat sich in dieser Zeit ebenfalls kaum verändert. Erst ab nachdem ab 2012 die Anzahl der Prüfungsfragen und der Mutterfragen signifikant zugenommen hat, ist proportional dazu die Durchfallquote für Klasse B (inkl. BF17) von 34 % in 2014 auf 45,5 % in 2023 gestiegen.
Fahrschule.de ist der Meinung, dass sich in den letzten 10 bis 15 Jahren weder die Arbeitsmoral noch die Intelligenz der Fahrschüler geändert haben, sondern dass es schwieriger geworden ist, die Führerschein-Theorieprüfung zu bestehen.